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Ich schreib dann mal besser nix *g*

Tuesday, April 18, 2006

Die Sache mit dem Selbst

Bei einem Test im Internet bekam ich auf die Frage 'Was bewunderst du an mir?' die Antwort 'dass du den Mut hast du selbst zu sein!'. Eine Äußerung über die man normal nicht nachdachte. Eine Äußerung über die ich normal nicht nachdachte. Es war etwas was ich schon das ein oder andere Mal zu hören bekommen hatte. Nur dieses Mal störte mich etwas daran. Die Person die es geschrieben war eine der wenigen die mich wirklich kannten. Je länger ich mich darüber wunderte desto bewusser wurde mir wie paradox dieses Denken eigentlich war. Warum störte es mich wenn eine mir nahe stehende Person so etwas sagte? Stufte ich mein 'selbst' als etwas ein, das ein Außenstehender besser beurteilen konnte als ein vertrauter Freund? Und wenn es so war, war das was ich als 'selbst' bezeichnete nicht nur eine Maske mit einem anderen Namen? Und warum brauchte es Mut diese Maske aufrecht zu erhalten? Oder sie abzulegen?
Je länger ich darüber nachdachte desto sicherer wurde ich mir. Das was wir heute als 'selbst' oder 'ich' bezeichneten hatte doch immer weniger mit uns zu tun! Wir meinten damit lediglich das was wir anderen vorspielten, um das was wirklich mit dem Begriff 'ich selbst' gemeint war zu verstecken. Nur was trieb uns zu diesem Versteckspiel? Waren wir einfach verspielt? War es eine Mode? Oder hatten wir einfach Angst nicht akzeptiert zu werden? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen setzte ich mich mit meiner 'Familie' zusammen. Als ich darauf achtete wurde mir erst richtig bewusst, dass ich weder meine Frau noch unseren selbsternannten Sohn wirklich kannte. Warum versteckten sich selbst diese beiden vor mir? Sollte ich nicht als Ansprechpartner dienen? Im Laufe unseres Gespräches fiel mir allerdings auf dass es nicht nur ich war die die beiden nicht kannte, sie kannten mich genauso wenig. Aber ich hatte doch keinen Grund mich zu verstecken?! Ich musste nicht mal Angst haben, dass ich aus der Reihe fiel denn das tat ich so auch. Eine Mode konnte auch nicht sein denn dann hätte ich mich wohl allein aus Gewohnheit schon degegen gesträubt. Doch was war es dann? Es war schwierig mir einzugestehen, dass ich doch Angst hatte. Ich hatte nicht, wie zuerst angenommen, Angst aus der Reihe zu fallen sondern Angst zu wenig aus der Reihe zu fallen, zu gewöhnlich zu werden. Einfach eine von vielen. Den Meißten von uns geht es wohl so und das ist wahrscheinlich auch der Grund warum wir lieber von Fremden für unser 'selbst' gelobt werden. Wir brauchen eine Bestätigung dass es richtig ist was wir mit unserer Maske darstellen, eine Rechtfertigung dafür das wir das unterdrücken was wir vielleicht wirklich wären. Wenn aber ein Freund, der uns unter der Maske kennt unser 'Ich' lobt meint er wohl eher nicht das was wir mit der Maske darstellen. Also übt er auch Kritik aus. Er will uns zeigen dass es falsch ist sich zu verstecken wenn man doch seiner Meinung nache in toller Mensch ist. Er sagt uns das wir falsch liegen was uns zunächst immer als unangenehm erscheint. Doch warum fällt es uns selbst dann so schwer aufzuhören wenn wir wissen das wir auch so etwas besonderes wären?
Vielleicht wissen wir gar nicht mehr wie diese Maske abzunehmen ist. Oder wir wollen es auch einfach nicht. Es braucht wohl wirklich Mut sich zu zeigen wie man wirklich ist. Vielleicht gibt es auch keine Menschen die es von alleine tun aber es wird immer Menschen geben die versuchen hinter die Masken anderer zu sehen und sie vielleicht sogar abzunehmen. Menschen die uns den Mut geben wollen uns zu zeigen wie wir sind. Eben weil wir auch ohne Maske für sie nie in der Menge verschwinden würden. Aber für mich ist eins immer noch nicht geklärt: was fange ich mit meiner Antwort an?

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

"Die Sache mit dem Selbst"...
ja das was wir allgemein hin als "Selbst" bezeichnen ist schon so ne Sache für sich...manche halten ihr "Selbst" für das tollste schlechthin und stellen das auch überall zur Schau. Man muss diese Personen allerdings von denen unterscheiden, die so arrogant und selbstsicher auftreten, wie es nur urgendwie möglich ist, nur um darüber hinweg zu täuschen, das in ihnen ein verängstigter kleiner 5-jähriger sitzt, der Angst hat, dass irgendwer daran zweifeln könnte, dass er der tolste Hecht der Schule ist.
Andere werden von diesen verängstigten kleinen Kindern drangsaliert, wenn auch nur deshalb, weil besagte Kinder froh sind, dass sie es nicht auf die Ohren kriegen. Die Opfer haben zwei Möglichkeiten, sie kehren ihr "Selbst" nach innen und verändern sich so, dass sie selbst zu den Tyrannen werden, während ihr wahres "Selbst" in ihrer Brust sitzt und hofft, dass es von niemanden auch nur leicht angezweifelt wird, während ihr gespieltes "Selbst" gerade dabei ist, einen viel jüngeren wehrlosen kleinen 5. KLässler zu verprügeln.
Oder sie bleiben wie sie sind und werden dann entweder zu Außenseitern oder suchen sich wahre Freunde, die bedeutend erwachsener sind als der typische Pausenhofprimat der sich mit Artgenossen um Bananen prügelt, die er kleinen harmlosen Kindern geklaut hat, die es im Gegensatz zu ihm mehr im Kopf als nur in den Armen haben. Dann gibt es noch diejenigen, die sich aus all den KLassenkämpfen raushalten und nach der Devise :"Ihr lacht über mich, weil ich anders bin, ich lache über euch, weil ihr alle gleich seid! " leben.
Wenn man sich nun also entschieden hat, ob man Intelligenz und Reife zeigt und dafür ausgelacht wird oder sich benimmt wie der letzte Neandertaler, nur um Der tollste Typ des Schulhofs zu werden, dann muss man sich eins überlegen:
Welcher ist nun der Charakter der wirklich mutig ist, derjenige, der dazu steht, wie er wirklich ist, oder der, der sich hinter einer Maske aus Gewalt und Arroganz verbirgt und hofft, das keiner rausfindet, dass der harte Kerl, der 5 Tage die Woche ins Studio geht und es mit NUR zwei von seinen Freunden zusammen mit einem gefährlichen und heimtückischen 5.KLässler aufnehmen kann, der einen 4-you trägt und heulend schwört, dass er nichts gemacht hat.
Also meiner Meinung nach sollte jeder, einfach seine MAske zuhause lassen und der sein, der erwirklich ist und sein möchte. Denn wenn man nur lange genug sein wahres ich hinter der MAske des Schulhofraudis versteckt, dann ist es so gut verborgen, dass man es selbst nicht mehr findet.
Daher frei nach dem Motto: "It's better to be hated for what you are, than to be loved for what you're not... " leben und leben lassen und nie versuchen sich zu verstellen, wenn es sein muss, vor anderen aber nie vor einer Person: SICH SELBST!
so weit...Alucard

9:14 AM  

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